Vor der Podcast-Aufzeichnung steckt mir Iwona einen Zettel hin und sagt: „Bevor wir ins Interview einsteigen machen wir den Picasso-Challenge. Damit lernen wir uns kennen. Du zeichnest mich und ich zeichne dich, in 15 Sekunden, ohne auf den Zettel zu schauen!“ Klare Ansage, wir schauen uns eine Minute lang in die Augen und krizzeln. Das Resultat ist interessant.
Iwona’s Weg zu Kreativität
Die Aussage einer Professorin „Man muss kreativ sein“ hat Iwona’s Leben verändert und ihrer Kreativität einen Booster gegeben. Im Kontext in dem sie aufgewachsen ist, war der Mindset eher „ich muss gesellschaftliche Erwartungen erfüllen.“ Ihr Unternehmen gibt ihr aktuell in der Schweiz Wurzeln, auch die Menschen mit denen sie Dinge bewegen kann. Unternehmertum heisst für sie, kreative Lösungen zu suchen und diese zu finden. Für Iwona ist es ein internationales Phänomen, dass viele über notwendige Veränderungen sprechen, aber wenige wirklich danach handeln.
Die Kraft des Experimentierens
Iwona versucht beim Experimentieren nicht, die Resistenz zu brechen, wenn sich jemand nicht auf einen kreativen Prozess einlassen möchte. Sie denkt es ist unglaublich wichtig für Führungskräfte, sich selber Kreativität zu erlauben. Kodak ist für sie ein gutes Beispiel dafür, dass Innovation im Markt immer da ist und auch grosse Firmen vor dem disruptiven Vorgehen neuer Markteintreter nicht sicher sind. Iwona hofft, dass die Unternehmenswelt generell und speziell das Marketing in Zukunft noch menschlicher werden. Also nicht nur Verkaufen, sondern auch Werte vermitteln statt weitgehend materialistisch unterwegs zu sein. Sie glaubt auch, dass wir haben Zugang zu ganz vielen Informationen haben und daraus wenig machen beziehungsweise uns zu wenig überlegen, welche positiven und negativen Auswirkungen unser Handeln hat.
Reisen in der Zukunft
Die neue Art zu Reisen wird mehr Communities in der Welt unterstützen. Man geht also hin, um Kulturen besser zu verstehen, einzutauchen, und so auch weniger Konflikte zu haben. Am Beispiel Hongkong erläutert sie das: Dort hat Iwona viele interessante Menschen mit ihren Geschichten kennen gelernt, auch die Polarisierung vor Ort. Ohne ihre Offenheit hätte sie das Land kaum so gut kennen lernen können. Offenheit anstelle von Bewertung ist für sie, was die Welt weiter bringt.
Chancen talentierter Frauen nutzen
Iwona würde wenn sie vermögend wäre eine Stiftung gründen, die Frauen in finanziell schwierigen Situationen eine Ausbildung finanziert. Mädchen haben kleinere Chancen als Knaben. Sie hat realisiert, dass viele Frauen wenig wissen über Marketingmöglichkeiten in der Schweiz und hat darum die Plattform Creative Switzerland gegründet, auf der Workshops angeboten werden können.
Lesetipps:
- Creative Confidence, Tom & David Kelley
- The Big 5 for Live, John Strelecky
- The Creative Acts for Curious People, Sarah Stein Greenberg
Höre jetzt die Episode mit Iwona auf iTunes, Soundcloud oder Spotify.
Bildquelle: © Iwona Fluda