Gallup Studie Arbeitsmotivation: Welche (r)evolutionären Erkenntnisse können KMU für sich nutzen?

Wer motiviert ist, fühlt sich besser, leistet mehr und macht weniger Fehler. Das sagt uns neben zahlreichen Studien unser gesunder Menschenverstand.
Die aktuelle Gallup Umfrage (2017) zur Arbeitsmotivation «State of The American Workplace», liefert wertvolle Erkenntnisse über derzeitige Entwicklungen in den USA, die als Trend auch für die Schweiz von Bedeutung sind.

Es überrascht sicher nicht, dass die Digitalisierung seit der letzten Gallup-Befragung 2013 die Unternehmenswelt und Arbeitsweise maβgeblich geprägt hat und in den kommenden Jahren immer stärker prägen wird. Für viele KMU zunächst eine Transformationsherausforderung, die sich jedoch langfristig lohnt, da viele Unternehmen durch die digitale Aufrüstung eine neue Flexibilität, Vereinfachung von Arbeitsprozessen und daraus resultierend natürlich auch Kosteneinsparungen erfahren. Diese Veränderungen wirken sich zudem sehr positiv auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Fachkräftemangel ist immerhin nach wie vor eine der größten Herausforderungen, der Schweizer KMU gegenüber stehen. Je besser die Arbeitsbedingungen sind, desto einfacher fällt es den Mitarbeitenden, ihr Potenzial zu entfalten statt viel Energie darauf zu verwenden, komplizierte Arbeitsprozesse und strukturelle Defizite konstant zu kompensieren.

Stärkenorientierung als Strategie, Talente und Innovationen zu fördern

Es lässt sich ein weiterer Trend bei sehr erfolgreichen Unternehmen beobachten, den KMU für sich nutzen können. Klassische top-down Hierarchiepyramiden werden zusehends abgelöst von innovativen und vernetzten Organisationskonzepten, die die Mitwirkung und Beteiligung aller Mitarbeitenden ermöglichen. Aus Unternehmen werden Organismen, in denen der Einzelne als Schlüsselelement des Ganzen seinen Stärken, Kompetenzen und Entwicklungszielen entsprechend Erfolge gestalten kann. Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen 3M, (Schweizer Standort Rüschlikon), das Stärkenförderung bereits seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Seine «15 Prozent Zeit» Regel erlaubt jedem Mitarbeitenden wöchentlich 15 % der Arbeitszeit in die Entwicklung eigener Ideen zu investieren. Art Fry hat auf diese Weise 1974 das «post it» erfunden. Neben dieser Möglichkeit, gibt es zahlreiche andere Wege, den Stärken der Mitarbeitenden und Innovationen Raum zu geben.

Führungskräfte werden zu Talentmanagern

Agile Pioniere unter den erfolgreichen Unternehmen leben eine (r)evolutionäre Unternehmenskultur vor, bei der sie die Mitarbeitenden in den Fokus rücken und sich ihren Bedürfnissen anpassen. Sie haben verstanden, dass es die Talente sind, die ein Unternehmen erfolgreich machen, nicht die Produkte, Leistungsdeklarationen oder das Image. Erfolg wird von Menschen gemacht. Und je besser es ihnen geht, desto mehr haben sie zu geben. Das kennt jeder von uns bei sich selbst. Mitarbeitende, die ihre Stärken entfalten können, die den Kurs und die Ziele des Unternehmens kennen (oder gar mitbestimmen dürfen) und das Gefühl haben, ein wichtiger Bestandteil des Gesamten zu sein, übernehmen Verantwortung und zeigen Commitment. Führungskräfte bestärken ihre Teams und schaffen die Voraussetzungen, dafür, dass der Einzelne sich bestmöglich entfalten kann und Sinn im Tun erkennt.

Stärken erkennen und in gemeinsame Erfolge verwandeln

Herauszufinden, was sich der Einzelne wünscht, ist dabei recht simpel. Beobachten, fragen und zuhören und das immer wieder. Das macht eine gute Führungskraft aus. Stärkenprofile, die regelmässig vertikal (FK) und horizontal (Kollegen) gepflegt werden, bieten eine Möglichkeit, Stärkenportfolios zu kreieren, die ganz nebenbei die Entwicklung des Einzelnen im Stärkenbereich dokumentieren, Selbst- und Fremdwahrnehmung ermöglichen und einen ganzheitlichen Blick auf Stärken liefern. Die Stärken-Transparenz im Team ermöglicht eine flexible und stärkenorientierte Aufgabenverteilung und Effizienz, da jeder sich gröβtenteils mit Aufgaben befasst, die gern gemacht werden statt Widerstand erzeugen. Dabei geht es nicht um Rosinenpickerei, sondern ganz pragmatisch darum, so viele Aufgaben wie möglich den gegebenen Stärken im Team zuzuordnen, statt sie an jemanden zu delegieren, der Zeitressourcen frei hat, jedoch diese Tätigkeit als Last empfindet und doppelt so lange braucht.

Was Arbeitnehmern wichtig ist, sind genau die Ansatzpunkte, die eine KMU schrittweise aufgreifen und zum Unternehmenswohl umsetzen kann, um motivierte und qualifizierte Mitarbeitende anzuziehen. Gallup hat in verschiedenen Studien untersucht, was Mitarbeitende sich wünschen:

  • Sinn im Tun erkennen
  • Abwechslung im Tätigkeitsbereich und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und -bildung
  • Übereinstimmung der persönlichen Werte mit den Unternehmenswerten
  • Wertschätzende, vertrauens- und stärkenorientierte Unternehmenskultur, die es dem Individuum erlaubt, Stärken und Talente zu entfalten ohne enge Handlungsvorgaben

 

Arbeitgeberattraktivität wird zum Markenzeichen und reduziert Marketingaufwendungen

Die Rechnung ist im Grunde recht einfach: Attraktive Arbeitsbedingungen führen zu höherer Motivation, diese führt zu besseren Leistungen, diese führen zu höherer Kundenzufriedenheit und zu mehr Umsatz. Kurzum: Arbeitgeberattraktivität führt zu Profitabilität. Und zufriedene Mitarbeitende und Kunden sind immer noch das beste Marketing.
Während bisher Unternehmen die Arbeitsbedingungen vorgegeben haben, bevorzugen gut qualifizierte Arbeitnehmende laut Gallup nun verstärkt Unternehmen, die den individuellen Bedürfnissen und Stärken mehr Raum einräumen. Damit leitet der Bedürfniswandel eine neue Ära für Unternehmen ein. Wer künftig Fachkräfte, motivierte und engagierte Mitarbeitende gewinnen möchte, wird den Stärken und dem Talentmanagement im Unternehmen zunehmend Bedeutung verleihen müssen.

Aus der Studie geht hervor, dass 2017 mehr als die Hälfte der Angestellten einen Jobwechsel anstrebten, wenn sie ein attraktiveres Arbeitsumfeld fänden. 2012 war die Befürchtung, keine bessere Stelle zu finden noch wesentlich grösser, was dazu führte, dass Mitarbeitende auch weniger attraktive Arbeitsbedingungen erduldeten. Doch das Vertrauen in Verbesserungsmöglichkeiten ist in nur vier Jahren auch deshalb gestiegen, weil es immer mehr Unternehmen gibt, die innovative und attraktive Arbeitsbedingungen anbieten und dem Individuum:

  • Eine faire und den Leistungen entsprechende Bezahlung anbieten
  • Bessere Karrierechancen ermöglichen
  • Eine bessere Übereinstimmung mit den persönlichen Werten ermöglichen
  • persönliches Wachstum und Entwicklung versprechen.

 

Fazit für KMU:

Transformation bedeutet Veränderung und Veränderungen katapultieren uns zumindest kurzzeitig aus der Komfortzone heraus. Diesen Aspekt kann man nicht ausblenden. Aber schon kleine Veränderungen können Groβes bewirken im KMU. Allein durch stärkenorientierte Führung lässt sich bereits die Leistung der Teams um über 36 % steigern, wie Studien der Positiven Psychologie aufzeigen. Was kann eine KMU jedoch darüber hinaus erreichen, wenn sie zusätzlich die gesamte Unternehmenskultur stärkenorientiert gestaltet und die Arbeitsprozesse optimiert?
So wie Veränderungen im Leben meist nicht über Nacht geschehen, vollziehen sich unternehmerische Transformationen auch schrittweise. Sprechen Sie mit uns, wenn Sie eine stärkenorientierte Unternehmenskultur in Ihrem KMU anstreben. Wir begleiten Sie Schritt für Schritt, erfolgsorientiert und nachhaltig.

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